GLOBALG.A.P. hat für Regionen, in denen Produzenten und Verbraucher lediglich eine Kontrollmöglichkeit für Lebensmittelsicherheit benötigen, den neuen Standard für die Produktsicherheit (PSA) V5. entworfen. Er bietet einen speziellen Teilsatz des GLOBALG.A.P. Standards für die kontrollierte landwirtschaftliche Unternehmensführung (IFA-Standard), der ausschließlich die Kriterien zur Lebensmittelsicherheit umfasst.

Mit dem GLOBALG.A.P. Standard für die Produktsicherheit können Aspekte der Lebensmittelsicherheit im gesamten landwirtschaftlichen Produktionsprozess eines Produktes zertifiziert werden – vom Saatgut (Kontrollpunkte zur Herkunft und zum Vermehrungsmaterial) bis zur Verpackung.

Für Produzenten bietet der Standard für die Produktsicherheit mehrere Vorteile:

  1. Risiken für die Lebensmittelsicherheit in der Primärproduktion werden reduziert, indem die Entwicklung und Einführung nationaler und regionaler landwirtschaftlicher Zertifizierungsprogramme mit einem klaren Referenzstandard auf Basis des HACCP-Programmes (Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte) unterstützt wird. Das liegt sowohl im Interesse der Verbraucher als auch der Produktions- und Vertriebskette.
  2. Durch einheitliche Ansprüche an die Kompetenz von Auditoren, den Verifizierungsstatus, die Berichterstattung und die Auslegung von Erfüllungskriterien wird ein höheres Maß an Integrität gewährleistet.

In Zukunft soll es Produzenten ermöglicht werden, durch einzelne Zusatzmodule Schritt für Schritt die volle GLOBALG.A.P. IFA-Zertifizierung zu erlangen.

Hauptunterschiede zwischen dem Standard für die Produktsicherheit und dem IFA-Standard

Die Kontrollpunkte und Erfüllungskriterien zur Lebensmittelsicherheit, die im Standard für die Produktsicherheit enthalten sind, sind ein Teilsatz des IFA-Standards. Sie decken ausschließlich landwirtschaftliche Aspekte der Lebensmittelsicherheit ab. Der Standard für die Produktsicherheit ist kein Ersatz für den IFA-Standard. Er kann jedoch als Ausgangspunkt dienen, um nach und nach Mechanismen und Systeme zu entwickeln, die das Erlangen der IFA-Zertifizierung ermöglichen.

Der IFA-Standard

GLOBALG.A.P. bietet den Standard und die Rahmenbedingungen für die Zertifizierung primärer Produktionsprozesse durch unabhängige Zertifizierungsstellen auf der Grundlage von ISO/IEC 17065. Durch die Zertifizierung von Produktionsprozessen wird sichergestellt, dass nur diejenigen zertifiziert werden, die zu einem bestimmten Grad mit etablierten Kriterien für gute Agrarpraxis (G.A.P.), die in den normativen Dokumenten von GLOBALG.A.P. festgelegt sind, übereinstimmen. Durch die Kontrolle der Produktionsprozesse vor Ort wird die Einhaltung guter Agrarpraxis, wie sie in unserem GLOBALG.A.P. Standard definiert ist, gesichert.

Der IFA-Standard deckt gute Agrarpraxis für Agrarwirtschaft, Aquakultur, Nutztierhaltung und Gartenbau ab. Er wurde unter Einbindung der Stakeholder und nach umfassender Konsultation überarbeitet, und Version 5 des IFA-Standards wurde im Juli 2015 veröffentlicht.

Der GLOBALG.A.P. IFA-Standard für Obst und Gemüse hat ein GFSI-Benchmarking erfolgreich bestanden und ist durch die GFSI anerkannt (für den Anbau von Pflanzen und den Umgang mit pflanzlichen Produkten vor der Verarbeitung).

Weitere Informationen finden Sie unter www.globalgap.org/ifa

GLOBALG.A.P. Zusatzmodule

GLOBALG.A.P. bietet eine Reihe von Zusatzmodulen an, um die eine GLOBALG.A.P. Zertifizierung erweitert werden kann, um spezielle Aspekte landwirtschaftlicher Produktionsprozesse und Lieferketten abzudecken. Dazu zählen unter anderem GRASP – die GLOBALG.A.P. Risiko-Einschätzung für Soziale Belange, das Zusatzmodul für artgerechte Tierhaltung, SPRING – ein Programm für nachhaltige Bewässerung und Landnutzung, sowie das Zusatzmodul „Ohne GenTechnik“ für Aquakultur und Nutztierhaltung.

GLOBALG.A.P. + Add-on bietet Mitgliedern außerdem ein Programm zur Entwicklung eigener Lösungen auf Basis der Zertifizierungsexpertise von GLOBALG.A.P.

Weitere Informationen finden Sie unter www.globalgap.org/addon